(Vorgezogene) Palestine Update 580 vom 7. August 2022
Israel pfercht Gaza ein und tötet erbarmungslos – Der Westen schaut schweigend zu
Meinung
Wann wird Israel festgenagelt werden und als Kriegsverbrecher aufscheinen? Während der Westen nur ungenaue Antworten gibt, hat er den Schwung nicht aufgebracht, nach Sanktionen gegen eine barbarische Gewalt Israels zu rufen. Die westlichen Proklamationen über Krieg und Frieden sind eine Farce und wiederholen sich mit mörderischen doppelten Standards. Die gesamte internationale Gemeinschaft ist im Großen und Ganzen Komplizin von Israels Kriegsverbrechen.
Palestine Updates wird den LeserInnen so lange tägliche Berichte liefern als die Aggression weitergeht.
Ranjan Solomon
Anm.: der Übersetzerin: Die Oberösterreichischen Nachrichten meldeten am Montag, 8. 8.22
„Auf Raketenhagel folgt Waffenruhe im Nahen Osten – Ägyptische Vermittlungsbemühung erfolgreich
32 Getötet, viele unter Schutt eingeschlossen: Israelische Aggression auf belagertes Gaza geht weiter
Die Anzahl der im belagerten Gazastreifen getöteten Palästinenser als Ergebnis von israelischen Βοmbenabwürfen haben sich auf 32 erhöht, verkündeten Quellen aus dem Palästinensischen Gesundheitsministerium. Die Zunahme war das Ergebnis eines israelischen Angriffs, der ein Haus in der Stadt Rafah im Süden getroffen hat. Sein Ergebnis war der Tod von 8 Palästinensern.
Al Quads Brigaden, der militärische Arm des ‚Palestinian Islamic Jihad‘, gab bekannt, dass Khalid Mansour, der Führer des Süd-Kommandos der Gruppe, bei einem israelischen Angriff am Samstag in Rafah getötet wurde. Der ‚Palestinian Civil Defense‘ (=palästinensische Zivilverteidigung) in der Rafah-Region sagte, dass es ihr gelungen war, unter dem Schutt die Leichen einer Frau und deren Tochter zu finden, deren Haus vom israelischen Militär gezielt zerstört worden war. Ra’fat al-Bawab sagte, ihr Haus sei total und ohne Warnung zerstört worden. Er bestätigte auch, dass ein anderer Toter
zusammen mit 7 Verletzten aus dem Schutt eines anderen Hauses geborgen worden waren und dass zivile Freiwillige der Verteidigung noch versuchen, viele andere zu bergen, die unter dem Schutt gefangen sind.
Spitäler müssen geschlossen werden
Der Sprecher des Palästinensischen Gesundheitsministeriums in Gaza, Ashraf al-Qidra, sagte, dass der „Countdown“ für die Schließung palästinensischer Spitäler in Gaza in der Folge des Elektrizitäts-ausfalls, der durch die israelischen Angriffe geschehen ist, begonnen habe. Al-Qidra warnte vor einer schwelenden menschlichen Katastrophe. In ähnlichen Berichten sagten die Behörden von Gaza, dass das Stromnetz im Gazastreifen komplett gesperrt wurde. Das ist das direkte Ergebnis der totalen Abschließung des Streifens und des Mangels an Brennstoff-Lieferungen.
Aggression und Widerstand
Inzwischen hat das israelische Militär gemeldet, es habe 140 Ziele in ganz Gaza beschossen und die Palästinenser hätten als Antwort 508 Raketen auf Israel geschossen. Die israelische Besatzungsarmee in der Westbank hat auch die Arretierung von 19 Palästinensern bekanntgegeben unter der Beschuldigung, dass diese Mitglieder des ‚Islamic Jihad‘ seien. Inzwischen haben die Al-Quds-Brigaden erklärt, sie haben gemeinsam mit den ‚National Resistance Brigades‘ und ‚Al-Aqsa Martyrs Brigades‘ etliche israelische Siedlungen an der Grenze zum Gazastreifen mit Raketen angegriffen.
(Quelle und Bilder aus Palestine Chronicle)
(Übersetzung: Gerhilde Merz)
Dazu der Text der Presseaussendung vom 8. August 2022 von der ‚Vertretung des Staates Palästina in Österreich und ständigen Vertretung bei den Internationalen Organisationen in Wien‘ (abgeschrieben von G.M.)
Kurz vor Mitternacht ist durch die Vermittlung Ägyptens eine Waffenruhe eingetreten.
Damit endet vorerst die israelische Aggression, die am vergangenen Freitagnachmittag mit der außergerichtlichen Hinrichtung von zwei Palästinensern begonnen hat. Innerhalb von zwei Tagen
tötete Israel 43 PalästinenserInnen, darunter 15 Kinder und vier Frauen, verletzte 311 Personen und zerstörte hunderte Wohnungen und weite Teile der zivilen Infrastruktur.
„Wir begrüßen die gestern vereinbarte Waffenruhe, die die zivile Bevölkerung in Gaza vorerst vor
weiteren israelischen Angriffen schützt“, so der Botschafter Salah Abdel Shafi. „Allerdings kann langfristige Stabilität und Sicherheit nur durch die Beendigung der völkerrechtlichen Besatzung der
Westbank, einschließlich Ost-Jerusalems, und des Gaza-Streifens erreicht werden.
Mit Bedauern habe ich zudem die Position des österreichischen Außenministeriums zu den
Israelischen Aggressionen zur Kenntnis genommen. In der einseitigen Stellungnahme beteuert
Österreich seine Unterstützung und Solidarität mit Israel und betont gleichzeitig Israels Recht auf
Selbstverteidigung. Hierbei wird allerdings ignoriert, dass Israel den Gaza-Streifen angegriffen und
daher Israel als Besatzungsmacht und einhergehend damit als Aggressor gemäß dem internationalen
Recht kein Anrecht auf Selbstverteidigung hat. Anstatt internationales Recht zu schützen und zu
verteidigen, wird Israel gerade in diesen Positionen dazu ermutigt, weiterhin jenseits des
Völkerrechts zu agieren, da bis heute keine Konsequenzen vonseiten der internationalen
Gemeinschaft gezogen wurden.“
